Bachelor – und dann?

Mit dem Bachelor in der Tasche fängt es eigentlich erst richtig an. Studierende müssen sich entscheiden, ob sie weiterstudieren, (vorerst) auf Arbeitssuche gehen oder ihr Glück im Ausland suchen wollen.

Gesicherte Zahlen zu den Übergangsquoten vom Bachelor zum Master liegen derzeit nicht vor.

Eine Reihe von Absolventen startet nach dem Bachelor in den Beruf, ohne jemals wieder einen Gedanken an den Master oder gar Promotion zu verschwenden. Andere wiederum sehen den Bachelor als Zwischenstation, arbeiten ein paar Jahre und schließen dann ein Masterstudium – in Vollzeit oder auch berufsbegleitend – an. Und wieder andere stürzen sich direkt nach dem Bachelor ins Masterstudium, um alles in einem „Aufwasch“ zu erledigen.

Studierende, dich sich – egal ob früher oder später – für den Master entscheiden, können sich zwischen einem inhaltlich aufbauenden Bachelorstudiengang (konsekutiv) oder einem anders gelagerten Thema entscheiden.

Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Möglichkeiten vor, in welche Richtung Sie sich nach Ihrem Bachelorabschluss orientieren können.

Qual der Wahl beim Bachelor

Die inhaltliche Auswahl beim Fernstudium Bachelor ist gewaltig. Die in Deutschland staatlich anerkannten Hochschulen haben über 7.400 Bachelorstudiengänge in den Bereichen

im Programm.

AUSNAHMEN! Studierende, die eine berufliche Laufbahn als Arzt oder Jurist (z.B. Rechtsanwalt, Staatsanwalt oder Richter) anstreben, erlangen anstatt eines Bachelorabschluss das Staatsexamen.

Lehramts-Studierende absolvieren in Abhängigkeit vom jeweiligen Bundesland entweder das Staatsexamen oder ein Bachelor-Master-Studium.

Im Wintersemester 2013/2014 wurden über 3.600 Lehramtsstudiengänge angeboten, davon knapp 1.200 Bachelorstudiengänge und 1.400 mit Staatsexamen.

Master oder Job?

Mit dem Bachelorabschluss stellt sich für jeden Studierenden die Frage nach dem Danach: Arbeiten oder Weiterstudieren? Als wissenschaftliche Mitarbeiter an Unis oder in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen werden häufig Master gesucht. Dennoch ist eine Reihe von Stellen auch für Bachelor offen.

Nach einer nicht repräsentativen Befragung von Unternehmen durch das Staufenbiel-Institut ist die Akzeptanz des Bachelorabschlusses bei Unternehmen weiter gestiegen. So gehört für 53% der Unternehmen der Bachelor inzwischen zu den bevorzugten Einstellungskriterien, was einen erfolgreichen Karriereweg auch ohne Master ermöglicht.

Dennoch gibt es auch eine Reihe von Gegnern der „Bachelor-Generation“, die dem Bachelor als ersten berufsqualifizierenden Abschluss nicht viel zutrauen.

Master im gleichen Fach oder doch fachfremder Master

Master im gleichen Fach

In Deutschland können Sie aus mehr als 7.000 Masterstudiengängen wählen. Wenn Sie Ihre Kenntnisse im gleichen Fach wie beim Bachelor fachlich fortführen und vertiefen möchten (konsekutiv), haben Sie die Möglichkeit, sich zwischen einem thematisch breit angelegten Master oder einem speziell zugeschnittenen Programm zu entscheiden.

Sofern Ihnen Ihr Bachelor Studium zu theoretisch geprägt war und der Praxisbezug fehlte, sind die Masterprogramme der Fachhochschulen sicher eine Alternative. Eine Reihe pflegt ausgezeichnete Kontakte zur regionalen Wirtschaft und Forschungseinrichtungen sowie zu Hochschulen in Europa und darüber hinaus. Gastdozenten oder Spezialvorlesungen vermitteln aktuelles wirtschaftsnahes Wissen.

Uni-Programme sind dagegen eher forschungsorientiert und werden hauptsächlich in Verbindung mit den Forschungsschwerpunkten der jeweiligen Institute, aber dennoch mit interdisziplinärer Ausrichtung angeboten. Wer also nach dem Studium eine wissenschaftliche Laufbahn etwa in der Psychologie anstrebt, für den ist ein forschungsorientierter Master die bessere Wahl.

Fachfremder Master

Für Ihr Masterstudium können Sie sowohl ein anderes Fach als beim Bachelor belegen als auch die Hochschule wechseln. Eine Reihe von Masterprogrammen ist für Absolventen verschiedener Fachrichtungen offen.

Dennoch sollten Sie sich vorher genau informieren, ob Sie über die notwendigen Vorkenntnisse verfügen oder wie viel Wissen Sie gegebenenfalls nachholen müssen!

Zulassung für ein Masterstudium

Der Übergang zum Master geht nicht automatisch: Sie müssen Sie sich neu bewerben, auch dann, wenn Sie im Fachbereich oder an der gleichen Hochschule bleiben.

Viele Hochschulen prüfen neben der Berücksichtigung der Bachelornote bei Auswahlverfahren und Beratungsgesprächen Ihre persönliche und fachliche Eignung, berufliches Interesse oder besondere Sprachkenntnisse.

Berücksichtigen Sie bei Ihrer Bewerbung für den Master, dass Sie nicht für Ihr Wunschstudium an Ihrer Wunschhochschule oder –universität zugelassen werden. Sie sollten also einen Plan B in der Schublade haben.

Auslandsaufenthalt oder weiterbildender Master

Auslandsaufenthalte

In Bachelor Studiengängen werden zunehmend Zeitfenster für Auslandsaufenthalte oder Praktika integriert. Im Rahmen von Bachelor-Plus-Programmen des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes können Studierende ein Jahr im Ausland bei Anerkennung Ihrer Leistungen an ihrer Heimathochschule studieren. Auch innerhalb des Masterstudiums sind Auslandssemester möglich.

Zudem können Sie auch das Masterstudium komplett im Ausland – etwa innerhalb der Europäischen Union oder der USA – absolvieren. Dazu finden sie umfassende Informationen auf der Homepage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (www.daad.de). Prüfen Sie vorher unbedingt, ob der „Auslands-Master“ in Deutschland anerkannt wird und zur Promotion berechtigt.

Weiterbildender Master

Immer mehr Arbeitnehmer entscheiden sich für dieses nicht-konsekutive Studienmodell, weil viele Hochschulen auch außerhalb des einschlägigen Fern(hoch)schulbereichs inzwischen berufsbegleitende Teilzeitstudien oder Onlineprogramme anbieten und somit auf den Bedarf nach flexibler Weiterbildung reagieren.

Mit einigen Jahren Berufserfahrung – mindestens ein Jahr ist in der Regel Voraussetzung – wissen Sie, welches Wissen Ihnen noch fehlt und können präzise nach einem geeigneten Master suchen.

Ein berufsbegleitendes Teilzeitstudium oder ein Fernstudium erfordern viel Disziplin, Motivation, Ausdauer und gegebenenfalls auch finanzielle Einbußen. Prüfen Sie daher unbedingt, ob Sie Ihr Arbeitgeber für ein Masterstudium freistellt und/oder sich an den Studienkosten beteiligt.

Der wohl bekannteste weiterbildende Master ist der MBA (Master of Business Administration).

Tags:bachelor, Master

Sie fanden diesen Beitrag hilfreich?
4.6/517 ratings